Bildunterschrift: Olympos-Chef Dimitrios Theocharopoulos mit Servicefrau Daniela Zeidler und Koch Denis Choroschawin.
Dimitrios Theocharopoulos kennt sich aus in der griechischen Götter-Welt. „Deren Wohnort ist der Olymp“, sagt er und beginnt, von seinem Heimatland zu erzählen. „Olympos“, egal, wie man den Namen des höchsten Gebirges Griechenlands übersetzt – ob als „Himmel“, als der „Leuchtende“, der „Hohe“ oder der „Felsen“ – in Sachsen-Anhalt gibt es ein Pendant dazu. Den Harz. Beide Gebirge sind jetzt auf Sichtweite zusammengerückt. Wer seinen Weg Richtung Harz durch Blankenburg nimmt, fährt quasi vorbei am „Olympos“. Besser noch, man halte an, meint Dimitrios Theocharopoulos und deutet einladend auf das Schild über der Tür seiner kürzlich eröffneten Gaststätte: „Olympos“ ist das erste eigene Restaurant, das er gemeinsam mit seinem Landsmann Dimitri Kalymas betreibt – und mit dem wachsamen Göttervater Zeus im Logo.
Dimitri Kalymas hat sich eine Cocktailschürze umgebunden und serviert bunte Drinks, die auf den Sommer einstimmen. Sie sind blau wie der Himmel, gelb wie die Sonne und grün wie das Meer auf dem riesigen Wandbild – wer mit den Augen darin versinkt, taucht mit Urlaubsfeeling wieder auf.
Der 29-jährige Dimitri Kalymas ist für den Gäste-Service zuständig, während Dimitrios Theocharopoulos in der Küche der Chef ist.
Wer in ein griechisches Restaurant geht, habe seine Erwartungen, wissen die beiden Inhaber von „Olympos“. Dimitri Kalymas bringt den typischen griechischen Vorspeisenteller: Blätterteig mit Schafskäse und Spinat gefüllt, Aubergine und Paprika vom Grill, Creme aus pürierten Peperoni und Schafskäse, griechische Kaviarcreme, ... . Nach dem täglichen Einkauf im griechischen Großhandel wird hier aus den frischen Zutaten alles selbst zubereitet.
Nach den Vorspeisen kommt auf den Tisch, was auf keiner griechischen Speisekarte fehlen darf: Gyros mit Tomatenreis, Pommes und Zaziki. Auch den Gyrosspieß macht Chef Dimitri Theocharopoulos selber – aus Schweinefleisch und einer eigenen Gewürzrezeptur.
Der 46-Jährige hatte vor fünf Jahren Griechenland verlassen, um Europas Küche kennenzulernen – und um festzustellen, dass die Deutschen die griechische Küche lieben. Nach einigen Stationen als Koch in griechischen Restaurants in Oschersleben und Quedlinburg hat er sich für Blankenburg als eigenen Standort entschieden.
Vielleicht auch, weil der Harz mithalten kann, was Götter-Dynastien angeht. Seit Jahrhunderten sind hier im Kernland der germanischen Geschichte die heidnischen Götter zuhause. „Olympos“ hat eine Dachterrasse, von der man einen tollen Blick hat hin zum Großvater-Felsen. Das Sandsteinmassiv ragt markant aus der sagenumwobenen Teufelsmauer heraus und soll Kultstätte für Göttervater Wotan gewesen sein.
Die Besteigung des „Großvaters“ erfordert Kondition. Gut, dass sich der Wanderer auf dem „Olympos“ stärken kann – vorher oder hinterher. Auch die beiden Dimitris aus Griechenland wollen das Harzgebirge und seine Geschichte(n) erobern, wenn die Sonne wieder höher steht. Und wenn der Hunger kommt? Dann haben sie in der deutschen Küche Schnitzel und Bockwurst für sich entdeckt.