„Früher habe ich gedacht, Meditation bedeutet, ganz gedankenleer zu sein. Aber das stimmt gar nicht“, hat Anita Neumann im Meditations-Kurs erfahren. „Die Kunst ist es“, sagt die 55-Jährige, „die kommenden Gedanken an sich vorbei gehen zu lassen, ohne sie zu bewerten.“
Bei der Meditation geht es darum, das Im-Moment-Sein einzuüben, um daraus innere Ruhe und Kraft zu schöpfen. Sobald wir uns auf den Moment einlassen können, wird unser unaufhörlicher Gedanken-Strom gebremst.
Es ist gar nicht so einfach, im Hier und Jetzt zu sein. Tiere können das sehr gut und kleine Kinder. Über das Morgen zu grübeln, liegt ihnen fern. Die erwachsenen Menschen müssen es erst wieder lernen, ganz bei sich zu sein.
„Das Entscheidende ist die Atmung“, sagt Anita Neumann. Beim Meditieren konzentriert sie ihre Gedanken ganz bewusst auf das Ein- und Ausatmen. Drängen sich andere Gedanken dazwischen, solle man darüber nicht verärgert oder gar mit sich selbst unzufrieden sein, sagt sie. „Diese Gedanken lassen sich wieder wegschicken“, ist ihre Erfahrung und dass ein Mantra dabei helfen könne.
Inzwischen gelingt es Anita Neumann besser, mit Alltagskrisen fertig zu werden. „Ohne die Meditation“, sagt die Ärztin, „könnte ich die Belastungen im Beruf nicht bewältigen.“