Menschen sind zufriedener, wenn sie die schönen Dinge in ihrer Umgebung bewusster wahrnehmen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von Psychologen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Universität Zürich. Die Forscher haben ein Verfahren entwickelt, bei dem 113 Testpersonen für eine Woche am Abend jeweils neun Situationen oder Dinge aus ihrem Tag aufschrieben, die sie schön fanden. Das konnte subjektiv ganz unterschiedlich sein: zum Beispiel ein gutes Buch, ein schöner Mensch, die Natur oder auch ein leckeres Essen.
Das Ergebnis: Die Zufriedenheit der Teilnehmer stieg, depressive Gefühle wurden schwächer. Die Effekte hielten bis zu einem Monat nach dem Test an. Die Studie hatte aber auch gezeigt, dass die Methode nicht für alle Teilnehmer gleich gut funktioniert. Je nach Persönlichkeit fiel der Erfolg unterschiedlich aus. Ein Ersatz für klassische Therapieverfahren zum Beispiel bei Depressionen ist die Methode nicht, aber eine Möglichkeit für Menschen, die ihr Wohlbefinden im Allgemeinen verbessern wollen.
Die Studie wurde in der internationalen Fachzeitschrift „Personality and Individual Differences“ veröffentlicht. Es gibt auch eine Website mit kostenlosem Trainingsprogramm
