Die Wiege des „Eisernen Kanzlers“ Otto von Bismarck stand in Schönhausen bei Jerichow. Hier wurde er am 1. April 1815 geboren. Die Nähe des Ortes zur Elbe hatte ihm später das Amt des Deichhauptmanns eingebracht. Zum Anwesen in Schönhausen gehören ein öffentlich zugänglicher Barockpark, die romanische Kirche, in der Otto von Bismarck getauft wurde, sowie ein weiteres Herrenhaus der Familie. Bismarcks Geburtshaus wurde 1958 gesprengt. Übrig ist ein Seitenflügel, in dem sich das Bismarck-Museum Schönhausen befindet. Dort werden anlässlich des 200. Geburtstages zwei Sonderausstellungen der Otto-von-Bismarck-Stiftung Schönhausen gezeigt. Eine heißt „Familie“ und ist Teil der Ausstellung „BISMARCK: Familie – Politik – Mythos“ („Politik“ in Bad Kissingen, „Mythos“ in Friedrichsruh). In einer Kombination aus inszeniertem Raum und Exponaten wie Ahnenporträts, Lehnsurkunden und Bergungsfunden aus dem gesprengten barocken Gebäude wird vom Leben und Wirken der Bismarcks erzählt.
Die andere Schau hat den Titel „Geschenkt“ und zeigt zahlreiche Geschenke und Ehrungen, die dem „Reichsgründer“ von Kaisern, Königen, Diplomaten, Vereinen, Verbänden und Privatpersonen aus dem In- und Ausland überreicht wurden.
Die Ausstellungen sind vom 15. März bis 31. Dezember 2015 zu sehen. Weitere Informationen unter: www.bismarck-stiftung.de
Die Taufkirche Otto von Bismarcks ist ein Nachfolgebau der Klosterkirche von Jerichow und gehört zur „Straße der Romanik“. Kirchenführungen gibt es nach Voranmeldung (Tel. 039323/38206, www.pfarrbereich-schoenhausen.de). Eine 7 km lange Tour auf dem Elberadweg führt von hier aus ins Natur- und Elbezentrum Buch (Tel. 039326/81673, www.wildnis.info).
„Bismarck’s Land“ ist Dank der Mitwirkung der Familie zur Marke für eine attraktive touristische Region der Altmark geworden. Hier kann man auf den Spuren der landadligen Herkunft des Reichskanzlers wandeln.
1270 beginnt in der Hansestadt Stendal die Geschichte der Patrizierfamilie Bismarck. Die Kaufleute handelten mit hochwertigen Tuchen und kamen als Stadträte zu Reichtum und Ansehen.
Viele der über 300 heute lebenden Bismarck-Nachfahren tragen durch Leihgaben aus ihrem Familienbesitz dazu bei, ihre „Familie im Wandel“ zu zeigen, so der Titel der Ausstellung im Altmärkischen Museum in Stendal. Sie ist vom 22. März bis 21. Juli 2015 zu sehen. Weitere Informationen unter www.museum.stendal.de
Das Dorf Döbbelin bei Stendal kam 1344 zu einem Teil in den Besitz der Stendaler Patrizierfamilie. In das Barockschloss, 1736 auf den Grundmauern des im Dreißigjährigen Krieg zerstörten Gebäudes erbaut, kehrte Alexander von Bismarck in den 1990er Jahren zurück. In der 19. Generation seiner Familie fingen er und seine Frau Irina an, dem Schloss sein herrschaftliches Antlitz zurückzugeben.
Schon seit einigen Jahren öffnen die Bismarcks ihr Anwesen interessierten Besuchern. Sie laden zu Lesungen und Konzerten in den Festsaal und den Gutspark sowie in das Café mit hausgebackenem Kuchen ein. Die „Weihnachtswelt“ hält ihr Verkaufsangebot ganzjährig bereit. Und an den Wochenenden bietet die Familie nach Anmeldung Führungen durch ihr Wohnschloss an. (Bismarck’sche Schlossverwaltung, Tel. 039329-284/ -91570)
Das Dörfchen Briest (zwischen Tangerhütte und Tangermünde) gehörte zum ersten Lehen, das in den Besitz des Stendaler Nikolaus von Bismarck kam. Seine Nachkommen wurden 1945 enteignet. 1997 kauften Friedrich von Bismarck und seine Frau Maren das Anwesen in Briest zurück, machten es zu einem ökologischen Landwirtschafts- und Forstbetrieb und zu einem kulturellen Anziehungspunkt. Der Briester Park ist ein Beispiel der späten klassischen Landschaftsgestaltung und gehört heute zum denkmalpflegerisch-touristischen Netzwerk „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“. Er ist öffentlich zugänglich (Führungen und Picknick nach Voranmeldung unter Tel. 01796768881). Eine Radtour auf dem Altmarkrundkurs führt von hier aus z.B. zum Wildpark Weißewarte (Tel. 039395/214007, www.wildpark-weissewarte.de).
