Ines Grimm-Hübner baut sich ganz bewusst Oasen in ihren Alltag ein. Am liebsten versinkt sie in Geschichte(n); in solche, die auf Theaterbühnen geschauspielt oder gesungen oder die ihr von Ausstellungen in Museen erzählt werden. „Dann tauche ich ein, bin ganz weg und kann mich dabei wunderbar entspannen“, sagt die 46-jährige Schönebeckerin. Bad Salzelmen, das älteste Soleheilbad Deutschlands, ist ein Ortsteil ihrer Geburtsstadt. Was für den Lauf ihres Lebens nicht unerheblich ist. Das Salz gibt ihm seit Anbeginn die gewisse Würze. Ines Grimm-Hübner spricht von ihrer Schulzeit, die sie oft und gern in das Salzlandmuseum führte. Auch während des Geschichtsstudiums in Halle ging sie ihrem besonderen Interesse an den glitzernden weißen Kristallen nach. Was auch in der Stadt an der Saale nahe liegt. Die Salzwirker waren dort die berühmten Halloren.
Als Mitte der 1990er-Jahre der Solepark in Bad Salzelmen wieder nach historischem Vorbild gestaltet werden sollte, brauchten die Stadtoberhäupter nicht in weite Ferne zu schweifen auf ihrer Suche nach fachlicher Kompetenz. Einige Jahre erfolgreicher Arbeit später war Ines Grimm-Hübner Chefin des Soleparkes, der auch zunehmend an Ausstrahlung als Wellness-Oase gewann. Vor allem die traditionelle chinesische Medizin hatte sich auf das Betreiben seiner Chefin im Solepark Salzelmen angesiedelt. „Wenn man sich für die Geschichte des Salzes interessiert, kommt man an China nicht vorbei“, sagt die Expertin.
In den letzten sieben Jahren war sie gemeinsam mit ihrem Mann in die Welt hinausgezogen. Die Sieben ist im Zahlenaberglauben eine magische Zahl mit geheimnisvoller Bedeutung. War das Ehepaar ausgezogen, um das Glück zu finden? Vielleicht. Auf alle Fälle, um neue Wege zu gehen, um Horizonte zu erweitern. Zuletzt machte Ines Grimm-Hübner in Augsburg die PR-Arbeit für eine Klinik, die sich auf Infektionen spezialisiert hat, die durch Insekten übertragen werden.
Im vergangenen Jahr kamen sie nach Schönebeck zurück. Ines Grimm-Hübner ist seitdem Chefin des AWO Kreisverbandes Salzland e.V. – und ist, was man Heimkehrerin nennt. Das „Ankommen“ brauche Zeit, sagt sie und dass sie kreative Energie tankt an ihren Alltags-Oasen im Theater, im Konzert oder Museum. Im Solepark wird sie hin und wieder wie früher als Gästeführerin zu erleben sein. Gemeinsam mit den Besuchern will sie eintauchen in die Geschichte und Geschichten rund um die Solegewinnung. Das Salz hat sie wieder.
BU: Ines Grimm-Hübner ist Geschäftsführerin des AWO Kreisverbandes Salzland e.V.
