Waldbaden im Winter

Im Wald zu sein, tut Körper und Geist gut – auch im Winter. Folgende Übungen können helfen, sich im wahren Wortsinn auf die fünf Sinne zu „besinnen“.

 

Bewusstes Fühlen

 

Gehe in einem Dir eigenen Rhythmus und Tempo. Konzentriere Dich auf eine ruhige, gleichmäßige Atmung. Konzentriere Dich darauf, den Weg unter Deinen Füßen zu erspüren – trotz Schuhwerk. Rolle ganz bewusst beim Gehen Deine Füße von den Zehen über den Ballen bis zur Ferse ab. (Möglicherweise kommst Du Dir vor wie im Storchengang.)

Gehe im Dir eigenen Tempo weiter und verbinde das Gehen mit gleichmäßigem Atmen. Suche Dir einen Baum aus, dessen Rinde Du ertasten möchtest. Schließe die Augen und fahre mit den Händen über den Stamm. Fühle, ob dessen Oberfläche rau und zerfurcht ist oder samtig glatt. Lass vor Deinem inneren Auge ein Bild entstehen. Dann öffne die Augen und vergleiche das reale Bild mit dem, das Du gefühlt hast. Du kannst diese Übung an anderen Bäumen wiederholen.

Gehe weiter und hole gleichmäßig Luft. Höre auf die Geräusche des Waldes und nimm sie in Dir auf. Lenke dabei den Blick nach unten und achte darauf, was Du auf dem Waldboden findest. Steine, trockene Blätter oder Tannenzapfen kannst Du aufnehmen und mit den Händen ertasten, welche Konturen sie haben, wie ihre Oberfläche beschaffen ist ... Du kannst dabei auch die Augen schließen.

Nimm solch einen Stein, Zapfen oder ein Stöckchen mit für ein „Waldbad zu Hause“. Wenn Du später das Mitbringsel in die Hand nimmst und die Augen schließt, kannst Du Dich in die Waldumgebung zurückversetzen – als kurze Auszeit vom Alltag.

Bevor Du den Wald verlässt, suche Dir eine Stelle, die sich für Dich gut anfühlt. Bleib hier stehen und schenk dem Wald und Dir ein inneres Lächeln.

 

© Kathrain Graubaum, Corinna Graubaum

 

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Waldbaden – Die Kunst des Nichtstuns zwischen den Bäumen

Seit Anfang der 1980er Jahre werden in Japan und seit einiger Zeit auch in Deutschland die Gesundheitswirkungen des Waldes erforscht. Die „Waldmedizin“ kennt über 38000 verschiedene Phytonzide. Diese Botenstoffe, über die sich die Bäume verständigen, Krankheiten und Parasiten abwehren, stimulieren auch unsere Sinne, aktivieren jene sensorischen Bereiche unseres Gehirns, die die Emotionen und physiologischen Funktionen kontrollieren.

Unser Organismus nimmt sich von den Botenstoffen im Wald genau jene, die sein Immunsystem stärken und regenerieren, indem sie die natürlichen Killerzellen aktivieren.

Waldbaden, auf japanisch Shinrin-Yoku, wirkt in Kombination von Atem-, Achtsamkeits- und Meditationsübungen und von leichten Bewegungen etwa aus dem Yoga oder Qigong. Waldbaden ist die Kunst des Nichtstuns zwischen den Bäumen. Diese Kunst will gelernt sein. Dabei kann ich Ihnen als „Waldbademeisterin“ mit Shinrin-Yoku-Trainerin-Lizenz behilflich sein.

Mein Name ist Kathrain Graubaum. Ich bin Vorstandsmitglied im Bundesverband „Waldbaden – Naturschutz und Gesundheit mit Herz“.

Ich biete Waldbaden

  • für altersgemischte Erwachsenen-Gruppen
  • für Gruppen im Alter 40+
  • für Führungskräfte
  • als Begleitprogramm für Seminare und Workshops