Ich bin ein Glückskind“ – sagt die Fernsehmoderatorin Anne Will über sich. Und was fällt ihr spontan als Beweis dafür ein? Nicht etwa, dass sie berühmt ist und einen interessanten, erfüllenden, zudem gut bezahlten Job hat. Sie bekomme immer und überall einen Parkplatz, erzählt sie und lacht dabei.
Ich muss an unseren Auto-Singsang mit meinen Enkelkindern denken: „Ich wünsch’ mir einen Parkplatz vor der Tür ... Ich wünsch’ mir einen Parkplatz vor der Tür ...“ Je lauter und inbrünstiger, um so besser hat es geklappt. Wenn es stimmt, dass wir uns eine Zwischenebene des Daseins in unserem Kopf selbst erschaffen, dann können wir in der Tat unser Leben ein gutes Stück weit positiv beeinflussen. Je intensiver ich mir eine schöne Vorstellung von meinem Leben male, um so leichter würde meine Seele zugreifen, meint SeinsTrainerin Susanne Reuter.
Sogenannte Glückspilze, denen das Glück (vermeintlich) in den Schoß fällt, sind wahrscheinlich ganz besonders gut im gedanklichen Malen. „Setz Dich gleich morgens an Deinen Lieblingsplatz und male dir aus, wie schön und erfolgreich Dein Tag verlaufen wird“, rät die SeinsTrainerin. „Mir ausmalen ...“, wie lange schon habe ich dieses Sinnbild nicht benutzt.
Ich beschäftige mich mit dem Thema, und just fällt mir ein Interview mit der Schauspielerin Iris Berben in die Hände. Man müsse selber dafür sorgen, dass man sein Leben mag, sagt sie darin und dass ihr Antriebsmotor immer die Phasen gewesen sind, in denen man nicht so synchron mit sich und dem Leben ist. Zweifeln, analysieren, sich bewegen ... seien die Schritte hin zu einer neuen Lebensphase, in der man sich wieder absolut stimmig fühlt. Iris Berben muss es wissen, hat schließlich fasst 70-jährige Lebenserfahrung.
Es muss solche „unstimmigen“ Lebensabschnitte also geben. Wahrscheinlich geht man da in jüngeren Jahren mit mehr Leichtigkeit durch, in reiferen mit mehr Bewusstsein. Und wenn der Weg gerade mal zu beschwerlich scheint, kann ich meine Glücksbringer weiterempfehlen: Eine Klangschalenmassage schickt wohlige Wellen durch den Körper. Ein Stück Torte kann das mindestens ebenso gut – ganz besonders, wenn sie gemeinsam mit nahen Menschen gegessen wird. Ich gehe liebend gern mit meinen Töchtern „konditorn“.
Das Leben ist keineswegs grau!
Ihre Kathrain Graubaum